Event

Forum Z: Liewen am Minett revisited

  • Ort

    Centre national de l'audiovisuel

    1b, rue du Centenaire

    L-3475, Dudelange, LU

  • Thema
    Geisteswissenschaften
  • Typ
    Präsenzveranstaltungen

Dieses ForumZ erinnert an das bekannte Fotoprojekt „Liewen am Minett“, das in den späten 1980er Jahren das Minett dokumentierte und eine Debatte über die Identität der Region auslöste.

Das Projekt „Liewen am Minett“ entstand 1986 auf Initiative von Kulturminister Robert Krieps. Im Vorwort des Fotobuchs stellte er fest, dass das Herz der luxemburgischen Industrie, „die Wiege ihres Wohlstands und die materielle Stütze der nationalen Unabhängigkeit“ – das Minett – zu Unrecht übersehen worden sei, ebenso wie ihr „neuer Typ Mensch“ – der Minettsdäpp. „Es ist also eine Art Unrecht“, so Krieps weiter, „das wir wiedergutmachen wollen, indem wir einer Welt gerecht werden, die in den vergangenen zehn Jahren tiefe Verletzungen und neue Veränderungen durchlebt hat. Wir präsentieren eine Momentaufnahme eines Teils unseres Landes, dessen reiche Facetten unbekannt sind.“ Das von Jean Back kuratierte Fotobuch zeigte Fotos von 16 Amateur- und Profifotografen. „Liewen am Minett“ war wohl das erste offizielle Projekt der Sozialfotografie, die das Leben in der Region während der Stahlkrise dokumentieren sollte, insbesondere das Leben und die Landschaften, die bald nicht mehr zu finden wären. Ein im Tageblatt veröffentlichter Leserbrief beklagte, dass die Fotografen wohl nur nach den hässlichen Seiten des Minett gesucht hätten und dass die Fotos das Minett und seine Bewohner nicht wirklich repräsentierten. Dies löste eine öffentliche Debatte über die Identität der Region und ihrer Bewohner aus. Rund 35 Jahre später hat die Forscherin Viktoria Boretska dieses Projekt wieder hervorgeholt und mit einigen der Protagonisten, aber auch mit jüngeren Fotografen gesprochen, die noch immer die Region im Wandel dokumentieren. Der Film ist Teil des Projekts „Remixing Industrial Pasts in the Digital Age“ des Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History. Das Forschungsprojekt wird gefördert durch die Europäische Kulturhauptstadt Esch2022.

Programm

  • Vorführung des Dokumentarfilms “Identity Disputes: The Image of Life in the Minett” von Viktoria Borestka und Lars Schönfelder;
  • Podiumsdikussion mit Jean Back, Philippe Matsas, Sana Murad, Laurent Sturm und Viktoria Boretska.

Sprachen: English, Französisch, Deutsch, Luxemburgisch.

Mit anschließendem Empfang.

Freier Eintritt. Aus organisatorischen Gründen freuen wir uns über vorherige Einschreibung.

© Wolfgang Osterheld