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Universität ist Mitautor eines Berichts über die finanzielle Inklusion

  • Fakultät für Recht, Wirtschaftswissenschaften und Finanzwirtschaft (FDEF)
    Universität / Zentralverwaltung und Rektorat
    14 November 2018
  • Kategorie
    Universität

Prof. Dr. Dirk Zetzsche von der Universität Luxemburg hat einen internationalen Bericht über die Verwendung von FinTech für die finanzielle Eingliederung mitverfasst, der auf der dritten „Inclusive and Sustainable Finance Research Conference“ der Universität am 13. November vorgestellt wurde.

Der Auftraggeber des « FinTech for Financial Inclusion » Berichts war die „Alliance for Financial Inclusion“ (AFI), lein weltweiter Vordenker in Regulierung und Politik der finanziellen Inklusion. Zu seinen Mitgliedern zählen mehr als 100 Zentralbanken, Aufsichtsbehörden sowie Regierungsinstitutionen aus 93 Schwellen- und Entwicklungsländern.

Eine Vorgehensweise in vier Schritten

Zusammen mit seinen Koautoren, Prof. Dr. Douglas W. Arner (Universität Hongkong) und Prof. Dr. Ross P. Buckley (UNSW Sydney), stellt Prof. Dr. Dirk Zetzsche einen Plan vor, um das Potenzial von Finanztechnologien (FinTech) für finanzielle Inklusion zu nutzen. Dieser basiert auf vier Grundlagen:

  1. Den Zugang zu finanziellen Diensten durch digitale Identifikation, elektronische Know-Your-Customer Services (eKYC) und vereinfachte Kontoeröffnung ermöglichen.
  2. Ermöglichung der Nutzung durch Entwicklung digitaler Bezahlung und offener elektronischer Zahlungssysteme.
  3. Skalierung der Nutzung und Förderung der Digitalisierung von staatlichen Zahlungen und Dienstleistungen.
  4. Ausbau der Qualität und des Angebots von Dienstleistungen durch solide Finanzmarktinfrastruktur und -systeme.

Die Umsetzung dieser Ansätze würde den Zugang für unterversorgte Gemeinschaften erleichtern, indem sie die Identifizierung in Regionen ermöglicht, in denen formale Identifikation nicht gängig ist. In einem zweiten Schritt würden die Plattformen geschaffen, die zur Durchführung von Transaktionen erforderlich sind. Der dritte Pfeiler dieser Strategie würde dazu beitragen, Finanztechnologie im Alltag einzusetzen, indem z.B. staatliche Zahlungen und Dienstleistungen (wie Gehälter, Renten usw.) über digitale Plattformen verwaltet werden. Sobald die grundlegende Infrastruktur in die Säulen 1 bis 3 gelegt ist, kann ein breiteres Ökosystem entwickelt werden.

Eine praktische und weltweite Umsetzung

„Das AFI ist eine praktisch denkende Organisation. Der ‚FinTech for Financial Inclusion‘-Bericht wird eine Vielzahl unserer Aktivitäten leiten, darunter Kapazitätsaufbau, weltweite Interessenvertretung und lokale Umsetzung “, erklärte Dr. Alfred Hannig, Exekutivdirektor der Organisation. „FinTech im Bereich der finanziellen Inklusion vermag transformativ zu sein. Es ist unsere Aufgabe, dazu beizutragen, dass dies vorangebracht wird “, sagte Dr. Hannig.

„Laut der Weltbank lebt rund ein Drittel der erwachsenen Weltbevölkerung – also 1,7 Milliarden Menschen – ohne Zugang zu einem Bankkonto”, kommentierte Prof. Zetzsche. „Wir haben in Ländern wie China und Indien enorme Fortschritte gesehen. Dieser Bericht kann dazu beitragen, eine Strategie zur Ausweitung von FinTech als wichtige Treibkraft für die finanzielle Eingliederung in Entwicklungsländern zu entwickeln. “

Prof. Dr. Zetzsche, Prof. Dr. Arner, Dr. Hannig und Ali Ghiyazuddin Mohammad, verantwortlich für digitale Finanzdienstleistungen bei AFI, präsentierten den Bericht auf der dritten « Inclusive and Sustainable Finance Research Conference », die am 13. November 2018 an der Uni Luxemburg stattfand. Die Veranstaltung lehnt sich an einer Absichtserklärung zwischen der Universität und dem Finanzministerium zur Förderung von Forschung und Lehre im Bereich nachhaltiger Finanzen an.

Die Konferenz wurde in Zusammenarbeit mit der Mikrofinanzorganisation «Appui au développement autonome» (ADA) und der Europäischen Investitionsbank (BEI). Prof. Dr. Zetzsche hält den « ADA Chair in Financial Law (Inclusive Finance) » an der Universität. Zusammen mit ADA und der EIB organisiert er außerdem das « Certificate in Law and Regulation of Inclusive Finance ».

Bild, von links nach recht : Dirk Zetzsche, Alfred Hannig, Chee Soo Yuen (COO, AFI), Laura Foschi (Executive Director, ADA), Douglas Arner, Ilya Sverdlov (Head of Donor Relations & Global Partnerships, ADA)

© Universität Luxemburg