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Studie erhebt Stimmungsbild zum COVID-19-Impfstoff und Priorisierung

  • Fakultät für Geisteswissenschaften, Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften (FHSE)
    Universität / Zentralverwaltung und Rektorat
    27 April 2021
  • Kategorie
    Forschung, Universität
  • Thema
    Psychologie, Neurowissenschaften & Verhaltensökonomie

Eine Umfrage von März 2021 mit 5.000 Teilnehmern/innen aus Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Schweden zeigt, wie die Einwohner über die Strategie und Priorisierung der COVID-19-Impfung denken.

Impfpriorisierung

Die Teilnehmer/innen aus fünf europäischen Ländern wurden gefragt, wer bei der Impfung gegen das Coronavirus priorisiert werden sollte. Die Mehrheit der Befragten wählte die Optionen „Personen, die klinisch gefährdet sind“ und „Mitarbeitende an vorderster Front“. Die meisten Menschen sind also mit den Prioritäten einverstanden, die in den aktuellen Impfprogrammen in Europa festgelegt sind. Allerdings ist ein erheblicher Prozentsatz der Meinung, dass die individuelle Verantwortung beim Zugang zu Impfstoffen eine Rolle spielen sollte.

Dieses Präferenzmuster gilt unabhängig davon, ob diese Länder einzeln oder insgesamt betrachtet werden. Eine weitere Analyse zeigt, dass diese Ansicht von den älteren Mitgliedern der Gesellschaft (50+) etwas stärker geteilt wird als von den jüngeren. Diese Impfstoffpräferenz ist bemerkenswert stabil über verschiedene Einkommensstufen der Befragten hinweg, auch Männer und Frauen geben sehr ähnliche Antworten.

Verteilung von Impfstoffen innerhalb der Europäischen Union

Die Teilnehmer/innen wurden auch gefragt, wie die Europäische Union (EU) Impfstoffe verteilen sollte, wenn es nicht genug für alle EU-Bürger gibt. Sowohl insgesamt als auch innerhalb jedes einzelnen Landes wurde die Verletzlichkeit der Bevölkerung als wichtige Überlegung angesehen. Die am dritthäufigsten gewählte Option war die Verteilung auf der Grundlage der Stringenz der Politik des Mitgliedsstaates. Der Beitrag des jeweiligen Landes zum EU-Budget war der am wenigsten wichtige Faktor für die Verteilung von Impfstoffen.

Weniger als die Hälfte der Befragten ist mit der derzeitigen EU-Politik der Impfstoffverteilung nach der Bevölkerungszahl des Landes einverstanden; mindestens ebenso viele sind der Meinung, dass entweder die Gefährdung der Bevölkerung oder die von dem Land eingeführten Abschottungsmaßnahmen ebenfalls eine Rolle bei der Impfstoffverteilung spielen sollten.

In der Umfrage wurde auch untersucht, ob sich die Befragten mehr mit ihrem Land oder mit Europa verbunden fühlen. Dazu wurden die Antworten von Befragten herangezogen, die sich stark mit ihrem Land und überhaupt nicht mit Europa verbunden fühlen und umgekehrt. Die Ähnlichkeiten zwischen diesen Gruppen sind verblüffend: Zwei Gruppen von Menschen mit sehr unterschiedlichen Auffassungen von Zugehörigkeit scheinen dann einer Meinung zu sein, was die Prioritäten für die Impfstoffverteilung in der EU angeht. 

Die Umfrage ist Teil der COME-HERE-Studie, unter der Leitung von von Profs. Conchita D’Ambrosio und Claus Vögele, die das Leben der Menschen während der Pandemie beleuchtet.

Für weitere Informationen besuchen Sie die Website pandemic.uni.lu.