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ÉpStan zeigt keine Verschlechterung der allgemeinen Kompetenzen

  • Fakultät für Geisteswissenschaften, Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften (FHSE)
    Luxembourg Centre for Educational Testing
    Universität / Zentralverwaltung und Rektorat
    21 April 2022
  • Kategorie
    Forschung, Universität
  • Thema
    Erziehungswissenschaft & Sozialarbeit

Die Universität Luxemburg und das Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend (MENJE) haben heute die Ergebnisse des nationalen Bildungsmonitorings Épreuves Standardisées (ÉpStan) 2021 vorgestellt.

Die ÉpStan 2021 ermöglichen einen Überblick darüber, wie sich die COVID-19-Pandemie und die pandemiebedingten Schutz- und Hygienemaßnahmen im Schuljahr 2020/2021 auf die schulischen Kompetenzen von Schülern der Grund- und Sekundarstufe in Luxemburg ausgewirkt haben. Die wichtigsten Schlussfolgerungen der vom LUCET (Luxembourg Centre for Educational Testing der Universität Luxemburg) koordinierten Studie lauten wie folgt:

  • An den ÉpStan 2021 lässt sich kein systematischer Negativtrend ablesen, der auf einen generellen Kompetenzverlust der Grund- und Sekundarschüler*innen in Luxemburg hinweisen würde.
  • Auf den ersten Blick haben sich die Leistungen von Schülern und Schülerinnen des Zyklus 3.1 im Bereich Deutsch-Hörverstehen nach den Verlusten von 2020 wieder verbessert. Unterteilt man die Schüler und Schülerinnen jedoch nach Sprachgruppen, zeigt sich ein differenzierteres Bild.
  • Das Leistungsniveau im Deutsch-Leseverstehen hat sich 2021 sowohl in der Grund- als auch in der Sekundarschule verschlechtert. Im Zyklus 4.1 ist dieser Kompetenzverlust unabhängig vom sozioökonomischen Status und Sprachhintergrund der Schüler und Schülerinnen zu beobachten. In der Sekundarschule (5e) sind davon insbesondere Schüler und Schülerinnen des l’Enseignement Secondaire Général (ESG) und l’Enseignement Secondaire Général – Voie de Préparation (ESG-VP) betroffen.
  • Die COVID-19-Pandemie scheint bereits bestehende Unterschiede zwischen begünstigten und benachteiligten Schülern und Schülerinnen weiter zu verstärken.

Folgende Handlungsfelder lassen sich aus diesen Beobachtungen ableiten:

  • Der Bereich Deutsch-Hörverstehen sollte in der Grundschule (noch) differenzierter gefördert werden.
  • Fähigkeiten, die das Deutsch-Leseverstehen betreffen, sollten in Grund- und Sekundarschule generell gefördert werden.
  • Darüber hinaus sollte Schülern und Schülerinnen, die bereits vor der Pandemie als gefährdet galten, besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, da sie schulisch betrachtet von der COVID-19-Pandemie härter getroffen zu werden scheinen.

Die hier vorgestellten Ergebnisse basieren auf den vollständig repräsentativen Daten von ca. 23.000 Schülern und Schülerinnen aus fünf verschiedenen Klassenstufen der Grund- und Sekundarschule, 15.000 Eltern bzw. Erziehungsberechtigten (nur Grundschule) sowie den Vergleichsdaten von 183.000 Schülern und Schülerinnen vorangegangener Grundschul- und Sekundarschuljahrgänge (2014 bis 2021).

Im Jahr 2021 hatten die Ergebnisse der EpStan vom Herbst 2020 eine erste umfassende empirische Datenbasis für die ersten sechs Monate der Pandemie (Frühjahr bis Sommer 2020) geliefert. (www.epstan.lu)

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