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50.000 Euro im Rahmen der 8. Ausgabe von Espoir en tête vergeben

  • Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (LCSB)
    20 Juli 2020
  • Kategorie
    Forschung
  • Thema
    Lebenswissenscha​ften & Medizin

Das von den Rotary Clubs Luxemburg initiierte Projekt Espoir en tête, das dieses Jahr zum 8. Mal in Folge organisiert wurde, sammelte 50.000 Euro für die Erforschung von Hirnerkrankungen in Luxemburg.

Das Projekt “Espoir en tête” ermöglicht es jedes Jahr, durch die Organisation von Vorpremieren und außergewöhnlichen Vorführungen in den Kinepolis-Kinos in Kirchberg und Belval Spenden zu sammeln.

Im Jahr 2020 wurde am Sonntag, dem 1. März, der Film “The Call of the Wild”, eine Adaption des Romans von Jack London, gezeigt. Auf Einladung der luxemburgischen Rotary Clubs kamen rund 3450 Zuschauer. Für jedes verkaufte Ticket wurden acht Euro für die Erforschung von Hirnerkrankungen in Luxemburg gespendet.

Mit der Unterstützung anderer Geldgeber ermöglichte es die Öffentlichkeit so, 50.000 Euro zu sammeln. Mit dieser Summe werden zwei Forschungsprojekte finanziert, die jeweils mit 25.000 Euro unterstützt werden, das erste betrifft die Demenz, das zweite das Glioblastom.

Das MCI-BIOME-Projekt (LCSB)

Demenz ist eine der größten wissenschaftlichen, medizinischen und sozioökonomischen Herausforderungen unserer Zeit. In Luxemburg sind mehr als 6.500 Menschen davon betroffen, und es wird erwartet, dass sich die Inzidenz in den nächsten 20 Jahren verdoppeln wird. Heute gibt es keine medizinische Behandlung, um Demenz vorzubeugen, sie zu stoppen oder zu heilen. Aus der Bevölkerungsperspektive haben Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI) das höchste Risiko, an Demenz zu erkranken. In diesem Zusammenhang und zur besseren Vorbeugung und Verringerung des Risikos, an Demenz zu erkranken, interessiert sich das MCI-BIOME-Projekt für die Zusammenhänge zwischen der Darmmikrobiota, dem sozialen Umfeld und dem MCI. Ziel ist es, spezifische mikrobielle Signaturen von MCI-Patienten zu identifizieren und die Verbindungen zwischen diesen Signaturen, dem sozialen Umfeld, einschließlich Bildung, psychologischen Faktoren, wahrgenommenem Stress und Ernährung zu erforschen.

Das Projekt stützt sich auf eine einzigartige interdisziplinäre Zusammenarbeit von Professor Paul Wilmes (Spezialist für hochauflösende Mikrobiom-Charakterisierung, Luxembourg Centre for Systems Biomedicine, Universität Luxemburg), Professor Rejko Krüger (klinischer Experte für Neurodegeneration, Centre Hospitalier Luxembourg, Luxembourg Institute of Health) und Professor Anja Leist (Spezialistin für sozioökonomische und psychologische Forschung, Universität Luxemburg). 

Beitrag der Reprogrammierung von Mikrogliazellen bei der Glioblastomprogression (LNS – NCP & LCNP)

Das Glioblastom ist der aggressivste und behandlungsresistenteste primäre Hirntumor und stellt mit einem medianen Überleben von nur 14 Monaten eine der tödlichsten Krebsarten dar, selbst wenn maximale Therapieoptionen ausgeschöpft werden. Die schlechte Prognose des Glioblastoms ist mit einer Veränderung der Mikrogliazellen, welche die primären Immunzellen des Gehirns darstellen, hin zu einem tumorfördernden Verhalten vergesellschaftet. Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass diese Eigenschaften der Mikroglia mit epigenetischen Veränderungen zusammenhängen, einer fein abgestimmten Kommunikation zwischen der Umgebung und der mikroglialen Genexpression. 

Das Ziel unserer Arbeitsgruppe ist es, die epigenetische Signatur der Glioblastom-assoziierten Mikroglia mittels neuester Methylierungsarrays zu entschlüsseln. Ein besseres Verständnis der den tumorfördernden Eigenschaften des Immunsystems im Gehirn zugrundeliegenden Mechanismen könnte zu neuen innovativen Therapieansätzen beitragen und somit Wege zur Verhinderung oder Verlangsamung der Glioblastomentstehung, vor allem in Risikogruppen für derartige Tumoren, ebnen.

Dieses Forschungsprojekt wird von Lorraine Richart und Professor Michel Mittelbronn innerhalb der Forschungseinheit des Luxembourg Centre of Neuropathology am Laboratoire National de Santé (LNS) und am Luxembourg Institute of Health (LIH) durchgeführt. 

Espoir en tete, ein anhaltender Erfolg

Die Rotary Clubs in Luxemburg sind stolz darauf, wieder einmal zur Erforschung von Hirnerkrankungen in Luxemburg beitragen zu können. In 8 Jahren hat ihr Espoir en tête Projekt bereits 376.000 Euro an Spenden gesammelt. Eine Neuauflage für 2021 ist bereits geplant.

 

Spenden an die Association Luxembourgeoise des OEuvres du Rotary können mit dem Vermerk “Espoir en tête” auf das Bankkonto IBAN LU94 0081 7737 4700 1003 (BLUXLULL) überwiesen werden.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.espoir-en-tete.lu