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„Grand Prix 2018 en sciences biologiques“ an Paul Wilmes verliehen

  • Fakultät für Naturwissenschaften, Technologie und Medizin (FSTM)
    Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (LCSB)
    Universität / Zentralverwaltung und Rektorat
    19 November 2018
  • Kategorie
    Forschung, Universität
  • Thema
    Lebenswissenscha​ften & Medizin

Der Grand Prix 2018 in Biowissenschaften am Institut Grand-Ducal, gesponsort von der Firma Cactus, wurde von einer internationalen Jury von Professoren und Experten im Bereich Biologie an Associate Professor Paul Wilmes verliehen.

Er erhielt den Preis am 17. November 2018 anlässlich einer akademischen Sitzung in der luxemburgischen Handelskammer.

Paul Wilmes ist Associate Professor für in Systems Ecology am Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (LCSB) der Universität Luxemburg. Im Jahr 2006 promovierte er an der School of Environmental Sciences der University of East Anglia in Norwich (Großbritanien). Ein Teil seiner Doktorarbeit schrieb er am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen (Deutschland). Nach drei Jahren Postdoc-Forschung an der University of California, Berkeley (USA), kehrte er Anfang 2010 dank eines ATTRACT-Stipendium des Fonds National de la Recherche (FNR) in seine Heimat Luxemburg zurück. Zunächst gründete er seine Forschungsgruppe am Centre de Recherche Public – Gabriel Lippmann (heute Luxembourg Institute of Science and Technology, LIST). Später trat er dem LCSB bei, wo er die Eco-Systems Biology Forschungsgruppe leitet.

Eine Auszeichnung für Forschungsarbeiten am menschlichen Mikrobiom

Die Forschung von Paul Wilmes konzentriert sich auf die Untersuchung der Schlüsselfunktionalitäten mikrobieller Gemeinschaften, einschließlich derjenigen, die im und am menschlichen Körper zu finden sind. Seine Gruppe hat innovative Methoden entwickelt, um Gemeinschaften von Mikroben auf molekularer Ebene zu untersuchen. So konnten zum Beispiel Lebensstilstrategien verschiedener Populationen von Mikroorganismen untersucht und mit ihren genetischen und funktionalen Eigenschaften verknüpft werden, die Anwendungen in vielen verschiedenen Bereichen wie Gesundheit, Wasseraufbereitung oder Bioenergieproduktion finden. Diese Ansätze erlauben es auch, die Wechselwirkungen zwischen Mikrobiomen und ihren Wirten aufzuklären. In diesem Zusammenhang hat seine Arbeitsgruppe ein Gerät mit dem Namen HuMiX entwickelt, das die Co-Kultur menschlicher Zellen und Bakterien unter Bedingungen ermöglicht, die für den menschlichen Darm repräsentativ sind. Dieses einzigartige künstliche Darmmodell in der Größe eines Bierdeckels hilft Wissenschaftlern, die Auswirkungen des Darmmikrobioms und der Ernährung auf die menschliche Gesundheit zu verstehen.

Paul Wilmes hat mehr als 80 wissenschaftliche Publikationen verfasst. Er ist ein gefragter Gastredner bei internationalen wissenschaftlichen Symposien und akademischen Einrichtungen. Zudem ist er Mitglied verschiedener nationaler und internationaler wissenschaftlicher Organisationen und wurde für seine wissenschaftlichen Arbeiten mehrfach ausgezeichnet. „Die Jurymitglieder lobten insbesondere die Qualität seiner wissenschaftlichen Veröffentlichungen, sein internationales Engagement und die Tatsache, dass er mehrere Patente erhielt und die Entwicklung des HuMiX-Modells leitete“, erklärte Prof. Pierre Seck, Präsident der Sektion für Wissenschaften des Institut Grand-Ducal.

„Es ist mir einen große Ehre, dass ich den diesjährigen Grand Prix des Instituts Grand-Ducal erhalten habe. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Die Auszeichnung stellt eine wichtige Anerkennung unserer Mikrobiomforschung in Luxemburg dar und ist ein bedeutender Meilenstein in meiner bisherigen wissenschaftlichen Karriere “, fügte Professor Paul Wilmes hinzu.

© Victor Fischbach