News

Interdisziplinärer Schwerpunkt als Zukunftsperspektive im Finanzwesen

  • Fakultät für Naturwissenschaften, Technologie und Medizin (FSTM)
    Fakultät für Recht, Wirtschaftswissenschaften und Finanzwirtschaft (FDEF)
    Interdisciplinary Centre for Security, Reliability and Trust (SnT)
    Universität / Zentralverwaltung und Rektorat
    25 März 2021
  • Kategorie
    Forschung, Universität
  • Thema
    Finanzwirtschaft

Ab September 2021 ermöglicht der Studiengang Master in Finance and Economics seinen Studierenden eine neue Spezialisierung: Digital Transformation in Finance.

Der Master in Finance and Economics (MScFE) ist ein beliebter zweijähriger Studiengang an der Fakultät für Recht, Wirtschaftswissenschaften und Finanzwirtschaft (FDEF) an der Universität Luxemburg. Nach einem gemeinsamen ersten Jahr wählen die Studierenden ein Spezialisierung, die ihren Interessen, Fähigkeiten und beruflichen Ambitionen entspricht. Dieser neue Studienschwerpunkt ist derzeit zugänglich für Studierende, die ein gleichwertiges Studium in Finanz- oder Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen haben und im zweiten Jahr einsteigen möchten. In einem nächsten Schritt soll das Programm auf Studenten mit einem Hintergrund in den Bereichen Ingenieurwesen und Informatik ausgeweitet werden.

Der Schwerpunkt umfasst unter anderem Kurse zu Blockchains und neuartigen Märkten, zu fortgeschrittener Datenanalytik und zu den regulatorischen Auswirkungen der Digitalisierung. Das interdisziplinäre Kursprogramm wird in Kooperation mit dem Fachbereich Rechtswissenschaft, dem Fachbereich Mathematik und dem Fachbereich Informatik der Fakultät für Naturwissenschaften Technik und Medizin, (FSTM), sowie dem Interdisciplinary Centre for Security, Reliability and Trust (SnT) organisiert und dort durch den PayPal-FNR PEAR-Lehrstuhl für Digitale Finanzdienstleistungen unter der Leitung von Professor Gilbert Fridgen unterstützt.

Dr. Zsófia Kräussl, Studienleiterin des neuen Schwerpunkts, gibt einen Einblick in die Hintergründe dieses interdisziplinären Kurses und die einzigartigen Perspektiven, die er den Studierenden im Bereich Finanzen bietet.

Was war der Grund für die Entscheidung, einen speziellen Kurs für die digitale Transformation im Finanzwesen zu schaffen?

Dieses Projekt ist innerhalb des Fachbereichs für Finanzen schon eine ganze Weile in Vorbereitung. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, es in die Tat umzusetzen. Die Finanzbranche hat sich schon immer intensiv mit der Entwicklung fortschrittlicher digitaler Lösungen beschäftigt. Technologie, einschließlich neuerer Fintech-Initiativen, ist ein wichtiges, gut integriertes Element im Tagesgeschäft des Finanzbereichs.

In der Digitalisierung zeichnen sich jedoch richtungsweisende Trends ab, die konkrete, messbare, systemische Auswirkungen auf den Finanzsektor haben. Digitalisierte Arbeitsabläufe unserer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Interaktionen ermöglichen die Entwicklung von fortschrittlichen, kognitiven Werkzeugen für die Finanzanalytik. Hinzu kommt, dass Blockchains die Möglichkeit bieten, die Art und Weise, wie wir Finanzdienstleistungen gestalten, nutzen und annehmen, systematisch zu überdenken. Hinzu kommt: Wir stellen fest, dass auch bei unseren Studierenden die Nachfrage nach aktuellem Know-how steigt.

Das didaktische Konzept und die inhaltliche Strategie, die wir für diesen Studienschwerpunkt umsetzen, sind jedoch durchaus bahnbrechend. Wir arbeiten aktiv mit Kollegen in verschiedenen Fachbereichen, um die Inhalte abzustimmen und den Studierenden dieselben Sachverhalte aus verschiedenen, fachspezifischen Blickwinkeln vermitteln zu können. Für ein Bildungsangebot ist dieser Kurs ein echtes, interdisziplinäres Unterfangen.

Welche Vorteile erhoffen sich die Studierenden von dem bereichsübergreifenden Ansatz des Kurses?

Eines der wichtigsten Ziele des Schwerpunkts ist es, die Analyse- und Problemlösungskompetenz zu stärken, denn die Digitalisierung bietet mögliche Lösungen für die Probleme der traditionellen Finanzinfrastruktur. Die Vision ist es, Master-Studierende verschiedener Disziplinen die Möglichkeit zu geben, gemeinsam zu studieren und an verschiedenen analytischen und praktischen Fällen zusammenzuarbeiten. Der organisatorische Aufbau des Studiengangs ermöglicht eine intensive Betreuung der Studierenden, die uns Dozenten/innen bei Bedarf auch eine individuelle Beratung ermöglicht.

Meiner Meinung nach kommt ein zukünftiger Finanz- und Wirtschaftsexperte nicht umhin, sich mit den Auswirkungen und Implikationen der Digitalisierung in der Finanz- und Wirtschaftswelt auseinanderzusetzen und diese zu erforschen und zu analysieren. Um neue Finanzprodukte auf den Markt zu bringen, neuartige Märkte zu gestalten, Finanzdienstleistungen durch die Nutzung der Digitalisierung zu überdenken sowie die Implikationen der Digitalisierung (unter anderem) für das Risikomanagement zu adressieren, müssen Finanz- und IKT-Experten zu einem gemeinsamen Verständnis gelangen. Dies ist zu einer wichtigen Anforderung geworden, nicht nur um die gesetzlichen Vorschriften zu erfüllen, sondern auch für die langfristige Wirtschaftlichkeit des Sektors.

Ein echter Vorteil unseres didaktischen Ansatzes für unsere Studierenden ist es daher, die zukünftigen Trends der Digitalisierung im Finanzwesen zu erforschen und zu verstehen und den Studierenden zu ermöglichen, IT-Kenntnisse im Finanzwesen anzuwenden. Der organisatorische Aufbau des Schwerpunkts ermöglicht eine intensive Betreuung der Studierenden auf individueller Basis. Ohne die enge Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Rechtswissenschaft, der FSTM und dem SnT könnte der Schwerpunkt sein Potenzial jedoch nicht voll ausschöpfen.

Welche Berufsmöglichkeiten erwarten die Absolventen/innen des Kurses?

Verschiedene Dachverbände des lokalen Finanzsektors, wie ABBL, LFF oder ALFI, veranstalten regelmäßig Workshops und leiten Diskussionen zu verschiedenen Aspekten der Digitalisierung. Allein in unserer Großregion experimentieren sowohl Finanzinstitute als auch Fintech-Unternehmen aktiv mit neuartigen, IKT-intensiven Finanzdienstleistungen und bringen diese auf den Markt.

Die finanzielle Entscheidungsfindung von Einzelpersonen sowie ihre Kaufgewohnheiten werden zunehmend digitalisiert. Das Finanzwesen kann die Tools bereitstellen, um die Auswirkungen zu bewerten und zu messen. All diese oben genannten Aspekte signalisieren uns, den Akademikern/innen, dass Studierende, die diesen Schwerpunkt absolvieren, eine breite Auswahl an Karrieremöglichkeiten haben werden, die von dem Thema, das sie interessiert, bestimmt werden.

Weitere Informationen über den Studienschwerpunkt Digital Transformation in Finance finden Sie auf der Website des Masterstudiengangs.