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Japanische Spitzenforschung festigt Verbindung nach Luxemburg

  • Luxembourg Centre for Systems Biomedicine (LCSB)
    Universität / Zentralverwaltung und Rektorat
    09 Juli 2019
  • Kategorie
    Forschung, Universität
  • Thema
    Lebenswissenscha​ften & Medizin

Die Verbindung zwischen luxemburgischer und japanischer Forschung wird gestärkt: Vertreter des japanischen RIKEN-Instituts sowie der Universität Luxembourg und des Luxembourg Institute for Health (LIH) unterzeichnen heute ein Memorandum of Understanding. Darin erklären die drei Institutionen ihre Absicht, in Zukunft die wissenschaftliche Zusammenarbeit weiter zu stärken. Zentraler Baustein sind so genannte „RIKEN Outpost Labs” in Luxemburg: In diesen gemeinsamen Laboren werden leitende Wissenschaftler des RIKEN-Instituts für jeweils ein halbes Jahr im Großherzogtum forschen und die Kooperation mit der hiesigen Wissenschaft weiter intensivieren.

RIKEN Outpost Labs

In den RIKEN Outpost Labs werden die japanischen Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit luxemburgischen Partnern Forschungsprojekte zunächst zum Thema „Darm und Gehirn“ und zu Krankheiten realisieren, die damit im Zusammenhang stehen. In jüngster Zeit haben Wissenschaftler festgestellt, dass sich bei Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen auch der Zustand des Immunsystems und die Zusammensetzung der mikrobiellen Besiedlung des Darms – des Darmmikrobioms – verändern. In den Projekten mit dem RIKEN-Institut wird es unter anderem darum gehen zu klären, wie diese Beobachtungen mit dem Ausbruch neurodegenerativer Krankheiten zusammenhängen.

Das RIKEN-Institut ist eine international führende Forschungseinrichtung in Japan, weltweit anerkannt und mit einer großen Bandbreite an Forschungsdisziplinen – von Entwicklungsbiologie bis zu Quantenphysik. Warum das RIKEN-Institut seine Präsenz in Luxemburg stärkt, erklärt Claude Meisch, Minister für Hochschulwesen und Forschung: „Die Wissenschaft in Luxemburg ist in den vergangenen Jahren auf der Weltkarte immer deutlicher sichtbar geworden. Jetzt müssen wir sie international besser vernetzen und freuen uns, dass uns das mit dem RIKEN-Institut so prominent gelingt.“

Eine langanhaltende und erfolgreiche Zusammenarbeit

Die intensive Kooperation mit dem RIKEN-Institut haben mehrere luxemburgische Forschungseinrichtungen unter Federführung des LCSB und Unterstützung des Fonds National de la Recherche (FNR) aufgebaut. Nachdem der FNR 2016 ein Austauschprogramm gestartet hatte, bei dem regelmäßig junge Wissenschaftler aus Luxemburg zum Forschen nach Japan ans RIKEN Center for Integrative Medical Sciences (RIKEN-IMS) gingen, folgten hochrangig besuchte Symposien – zunächst 2017 in Japan, 2018 in Luxemburg. „Wir haben bei diesen Gelegenheiten in beiden Ländern stets starke politische Unterstützung auf höchster Ebene erfahren“, sagt der Generalsekretär des FNR, Dr. Marc Schiltz: „Auch deshalb ging es in jüngster Zeit bei dieser wichtigen Kooperation mit großen Schritten voran.“

So wurden beim gemeinsamen Symposium in Luxemburg im Juli 2018 ein LCSB-Seminarraum feierlich „RIKEN“ getauft und weitere Schritte zur Vertiefung der Zusammenarbeit vereinbart. Mit konkreten Folgen, wie Prof. Paul Wilmes feststellt, der Leiter der Eco-Systems Biology Group am LCSB und dort zuständig für die Kooperation mit dem RIKEN-Institut: „Es freut uns sehr, dass durch die Bereitstellung der RIKEN Outpost Labs an LCSB und LIH Wissenschaftler des RIKEN-Instituts nun auch in Luxemburg forschen können. Durch die räumliche Nähe kann der Austausch und Wissenstransfer noch intensiver gestaltet werden.“ Dem stimmt auch Prof. Ulf Nehrbass zu, der Direktor des LIH:  „Ich bin mir sicher, dass dadurch die Forschung auf beiden Seiten enorm beflügelt wird“, sagt: „Die Leistungsfähigkeit der luxemburgischen Forschung wird sich dadurch weiter steigern.“ Prof. Tadashi Yamamoto, der Direktor des RIKEN-IMS, sagt: „Die Zusammenarbeit mit dem LCSB und dem LIH hat großen Mehrwert für unsere Forschung, insbesondere in den Bereichen Neuro-Immunologie und datenbasierter medizinischer Wissenschaften.”

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