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Universität gewährt ArcelorMittal und CERATIZIT Zugang zu HPC

  • Fakultät für Naturwissenschaften, Technologie und Medizin (FSTM)
    Universität / Zentralverwaltung und Rektorat
    21 Mai 2019
  • Kategorie
    Forschung, Universität

Die Universität Luxemburg hat Dienstleistungsverträge mit den in Luxemburg ansässigen Unternehmen ArcelorMittal und CERATIZIT abgeschlossen. 

Mit diesen Vereinbarungen erhalten erstmals private Unternehmen Zugang zum Supercomputer der Universität. Die Projekte haben zunächst eine Laufzeit von einem Jahr.

„Die Dienstleistungsaufträge stützen sich auf drei Säulen: Die beiden Unternehmen erhalten Rechenzeit in unseren High Performance Computing (HPC)-Einrichtungen, können projektbezogene Daten auf unseren Systemen speichern und erhalten Unterstützung durch unsere HPC-Expertengruppe“, erläutert Prof. Pascal Bouvry, Leiter der „High Performance Computing“ Gruppe der Universität.

Die HPC-Fähigkeiten, die durch erhebliche Investitionen in Hardwareausstattung ermöglicht wurden, gewinnen als Instrument für Forschungs- und Lehraktivitäten für die Universität zunehmend an Bedeutung. Mit Speicherkapazitäten von mehr als 10 Petabyte und einer Rechenkapazität von 1 Petaflop verfügt die Universität über eine der leistungsfähigsten Supercomputing-Infrastrukturen des Landes. Wenngleich die Anlage größtenteils der Forschung vorbehalten ist, stellt sie bis zu zehn Prozent ihrer HPC-Kapazitäten für Projekte externer Partner bereit.

Das weltweit führende Stahl- und Bergbauunternehmen ArcelorMittal wird mithilfe des Supercomputers numerische Analysen von Brandereignissen in Gebäuden durchführen. „Das Forschungszentrum von Esch/Alzette wird den Supercomputer nutzen, um numerische Simulationen im Rahmen eines europäischen Forschungsprojekts durchzuführen, das die Ausbreitung von Feuer in offenen Großbauten charakterisieren möchte. Simulationen der numerischen Strömungsmechanik ermöglichen es, das komplexe Phänomen des Rauch- und Wärmetransports durch Feuer realistisch einschätzen zu können. Das oberste Ziel des Projekts ist es, die Effizienz von Bauwerken in Brandfällen zu verbessern und somit die Sicherheit zu erhöhen. ArcelorMittal investiert fortwährend, um im Bereich der Digitalisierung führend zu bleiben, und die globale Forschungs- und Entwicklungsabteilung wird den Einsatz von Supercomputern auf weitere digitale Anwendungen ausdehnen“, erklärt Marion Charlier, die für Projekte im Bereich Brandschutz zuständige Forschungsingenieurin.

Die CERATIZIT Group, ein auf Werkzeug- und Hartstofftechnologien spezialisierter High-Tech-Engineering-Konzern, wird ihre Rechenzeit nutzen, um mittels numerischer Simulation virtuelle Prototypen einiger ihrer Schlüsselprodukte anzufertigen. Die von der Universität angebotene Supercomputing-Kapazität ermöglicht eine effizientere Nutzung der fortschrittlichen digitalen Modelle von CERATIZIT. „Dadurch können wir eine breitere Palette von Lösungen erschließen und letztendlich unseren Kunden leistungsfähigere Produkte bereitstellen. Das Erstellen virtueller Prototypen, Data Science und andere rechenintensive Technologien sind und bleiben Schlüsselaspekte in unserem kontinuierlichen Wettlauf um Innovationen. Die hochwertigen Ressourcen der Universität werden die Umwandlung unseres Fachwissens in Mehrwert für unsere Produkte beschleunigen“, erläutert Dr. Gabriele Pozzetti, Projektleiter bei CERATIZIT.